„Es wird scheiße aussehen, jeder wird dich auslachen und es wird scheiße aussehen!“
Mehr Beistand ist von meiner Reisebegleitung nicht zu erwarten. Dabei könnte ich den ganz gut gebrauchen. Ich hocke auf einem Plastikstuhl mitten auf der Khao San Road in Bangkok, dem Ort, an dem die Einheimischen am Wochenende Touristen mit gerösteten Insekten füttern. Und ich bange um meine Haare. Die sollen nämlich zu Dreads verarbeitet werden.
Die anderen Touristen gucken schon. Ein paar Japaner fotografieren mich. Ich kann es ihnen nicht verübeln, schließlich bin ich selbst tagelang umher geschlichen und habe zugesehen, wie sich Spaghettihaare langsam aber unaufhörlich in Filzköpfe verwandelten.
Und jetzt geht es mir selbst an Kopf und Kragen. Seit Stunden zieht der Typ da schon an meinen Haaren herum. Ich ruiniere meinen Rücken auf dem Plastikstuhl und habe Zeit genug mir mit Schauern auszumalen, wie ich wohl mit Glatze aussehen würde, wenn alles schief geht?! Und dafür hab ich noch meine letzten Baht hingeblättert. Sandwich wäre besser gewesen (sagt mein Magen).
„Ach, du sitzt immer noch da?“, fragt eine aufgekratzte Frau aus England, als sie nach sechs Stunden mit ihrem Schwarm Bienen vom Ausflug zurückkehrt. Jupp, ich sitz da immer noch.
Am nächsten Tag öffne ich im Flugzeug die Tür zur Bordtoilette und erschrecke fast zu Tode. Was macht die fremde Person dort in der Kabine? Ups, das bin ja ich. Im Spiegel… 😉